DIGITALE LOGISTIKKONTRAKTLOGISTIK
Neue digitale Schnittstelle zu ZEISS
ZEISS standardisiert den Logistikdatentransfer

ZEISS möchte den Datenaustausch mit seinen Logistikdienstleistern über eine digitale Schnittstelle künftig weltweit einheitlich gestalten. Nach einem Pilotprojekt in Jena soll nun auch bei der Schwarz Logistics Group das System umgestellt werden. Voraussichtlich im April 2025 beginnt eine Testphase im Live-Betrieb.
Als wichtiger Logistikdienstleister ist Schwarz sehr eng mit ZEISS vernetzt. Zwischen den SAP-Systemen von Schwarz und ZEISS besteht ein intensiver Datenaustausch, um einen reibungslosen Warenfluss zu gewährleisten. Die aktuelle Lösung funktioniert gut, ist aber auf den Standort Oberkochen zugeschnitten. Im Rahmen des Transformationsprogramms „FIT4“ möchte ZEISS unter anderem den digitalen Austausch mit Logistikdienstleistern künftig weltweit standardisieren. Die Vorteile: standardisierte Prozesse lassen sich effizienter steuern und kontrollieren, neue Logistikdienstleister lassen sich so einfacher einbinden.
Transferdatenstandard GS1 XML
Logistikdaten zwischen ZEISS und seinen Logistikdienstleistern sollen künftig über das Standardformat GS1 XML ausgetauscht werden. Das funktioniert dann unabhängig von der ERP-Software des Dienstleisters. GS1 XML soll bei ZEISS das universelle digitale Austauschmedium werden, das alle Prozessbeteiligten verarbeiten und anwenden können. Mit der neuen Schnittstelle kommunizieren die SAP-Systeme von Schwarz und ZEISS künftig nicht mehr direkt miteinander, sondern über eine sogenannte Middleware. Zuständigkeitsbereiche wären künftig damit auch technisch klar voneinander getrennt.
Schwarz ist geschätzter A-Lieferant von ZEISS und sehr tief in die Prozesse dort eingebunden. Deswegen ist die Umstellung bei Schwarz auch ein Härtetest. Zudem hat ZEISS mit Schwarz einen Partner mit hoher digitaler Entwicklungskompetenz. Einen Dienstleister, der selbst initiativ wird, sowie Ideen und Problemlösungen beisteuert.

Aufwand in Projekttagenca.
1000


Starkes Team auf das Projekt angesetzt
Bei Schwarz arbeitet ein Team, bestehend aus Dennis Weimert, Patrick Moser, Benjamin Gerndt, Julian Stumpp und Louisa Kampka an dem Projekt. Außerdem wird der SAP-Spezialist Serkem als externer Partner beteiligt sein. Logistikchef Dennis Weimert überschlägt den Gesamtaufwand mit mindestens 1.000 Projekttagen. Darunter fällt das Mapping der Logistikdaten – die Übersetzung ins Transferdatenformat. Jeder einzelnen Datenkategorie im Schwarz-SAP muss die entsprechende Kategorie in GS1 XML zugeordnet werden. In diesem Zuge muss jeder Prozess auch noch einmal im Schwarz-SAP angefasst und angepasst werden. Insbesondere alle Wareneingangsprozesse und alle Versandprozesse sind aufgrund sich ändernder Arbeitsinhalte neu aufzusetzen.
Herausforderung: parallele Strukturen
Eine besondere Herausforderung für Schwarz bei dem Projekt wird zudem sein, dass in der Testphase nur Teile des Warenflusses zwischen Schwarz und ZEISS über die neue Schnittstelle laufen. Andere werden weiterhin über den bestehenden Prozess abgewickelt. Man arbeitet also zeitweise mit parallelen Strukturen, die auch von den Mitarbeitern auseinandergehalten werden müssen. Beispielsweise dadurch, dass sie den richtigen PC für die jeweilige Aufgabe wählen müssen.